»Die Guidelines reflektieren über die Theorie hinaus anhand sehr gut gestalteter exemplarischer Darstellung den gesamte Designprozess. Sie verbinden die Handhabung, Ästhetik und Semantik und vor allem die Verhaltensperspektive der Nutzer unter Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten. Damit schließen sie eine Lücke im Bereich der Anleitungen für ressourcenschonende Gestaltung.«

Prof. em. Günter Horntrich

Drei Fragen an Raphael Jung und Jan Sagasser

Wie ist die Idee zu Product Design of Resource Scarcity entstanden?
Die Idee entstand aus der Auseinandersetzung des Ressourcenbedarfs der Energiewende. Dabei wurde deutlich, dass ein grundlegender Wandel im Produktdesign notwendig ist, insbesondere bei elektronischen Konsumgütern. Die kritische Nutzung von Rohstoffen und fehlende Expertise wurden als zentrale Probleme identifiziert. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde das Ziel definiert, einen Design Guide zu entwickeln, der nachhaltiges Produktdesign angesichts von Ressourcenknappheit fördert.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von Product Design of Resource Scarcity? Gab es einen Tiefpunkt?
Zu Beginn dominierte ein Gefühl der Hilflosigkeit aufgrund der Komplexität und Schwere der Problematik. Doch durch intensive Beschäftigung mit dem Projekt wurde klar, dass wichtige Verbesserungen teils mit geringen Veränderungen möglich sind. Zudem wird nachhaltiges Handeln in diesem Bereich auch aus wirtschaftlicher Perspektive immer wichtiger, da Ressourcenknappheit sich auf Preise und Verfügbarkeit auswirkt. Diese Erkenntnisse zeigten, dass ein Wandel möglich ist, und sorgten für Optimismus.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Wir planen eine Erweiterung der Richtlinien und ihre weitere Validierung. Wir erhoffen uns indirekt Gesetzgebungen zu unterstützen, basierend auf Richtlinien dieser Art, um branchenweite Standards für Nachhaltigkeit zu etablieren. Gleichzeitig möchten wir uns dafür einsetzen, Organisationen und ihre Strukturen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit zu begleiten. Dies ist essenziell, um zukunftsorientiert zu agieren und das Wohlbefinden unserer Gesellschaft weiter zu fördern und zu bewahren.