»Reduktion der Materialvielfalt beim Design, Entwicklung von innovativen Recyclingverfahren zur Rückgewinnung von Fasern aus Mischgeweben und Förderung des Faser-zu-Faser-Recyclings, Sammlung und Vorsortierung von Alttextilien anhand eines digitalen Codes u.v.m. Dadurch ließe sich eine transparente, regionale Textilwertschöpfungskette aufbauen – Was will man noch mehr für die Kreislaufwirtschaft?«
Siddharth Prakash
Drei Fragen an Sophia Reißenweber
Wie ist die Idee zu „Break-up Lab“entstanden?
Im 18. Jahrhundert sammelten Lumpensammler*innen unsere Altkleider, und in regionalen Papiermühlen halfen Mikroorganismen im Faulebecken dabei, alte Leinen zu zerfasern, sodass daraus Papier und Pappe hergestellt werden konnten. Bei einem Besuch der Papiermühle in Niederzwönitz, einem technischen Museum, wurde ich von diesem historischen Prozess inspiriert. Ich habe mich gefragt: Welche Rolle können Mikroorganismen heute spielen, um lokale Kreisläufe von Alttextilien zu schließen?
Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von „Break-up Lab“? Gab es einen Tiefpunkt?
Besonders bereichernd fand ich den Austausch und die Zusammenarbeit mit Akteur*innen aus Wissenschaft und Industrie bei der Umsetzung des Projekts. Ein Highlight war der Besuch eines Sammel- und Sortierbetriebs für Altkleider in der Nähe von Halle. Ein weiterer Höhepunkt war das Spritzgießen von Knöpfen aus Biokunststoff in der Werkstatt der BURG – das hat wirklich großen Spaß gemacht!
Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Ich habe große Lust, das Break-up Lab in Zusammenarbeit mit Forschung und Industrie weiterzuentwickeln sowie die Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen zu stärken. Insbesondere möchte ich weiter an der Materialforschung arbeiten und die damit verbundenen Potenziale aufzeigen. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, im Dialog mit der Politik Infrastrukturen für die Sammlung von Alttextilien zu erproben und hierfür weitere Vorschläge zu entwickeln.