»Mit dem Konzept der Baker’s Butchery wird die Zukunft der Ernährung einer wachsenden globalen Bevölkerung schon vorgedacht. Es verbindet die Nutzung von Lebensmittelabfällen mit der Erschließung alternativer Proteinquellen. Durch die räumlich enge Verschränkung zweier Stoffkreisläufe können zudem Synergieeffekte erzielt und Umweltlasten reduziert werden.«

Andreas Detzel

Drei Fragen an den Designer Lukas Keller

Können Sie sich an den Moment erinnern, in dem Sie die Idee zu Baker's Butchery hatten?
Nach dem Besuch in einer Bäckerei hatte ich erste Ideen, Verknüpfungspunkte in anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie zu suchen und mögliche zukünftige Ernährungsweisen einzubinden. Parallel zu meiner Recherche zur Insektenzucht arbeitete ich an Möglichkeiten, überproduzierte Backwaren in neue Produkte zu überführen. Die Chips und Mehlwürmer zusammenzubringen, war letztlich ein logischer Schritt.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess? Gab es einen Tiefpunkt?
Ein Höhepunkt waren sicherlich die ersten Reaktionen auf die Idee. Viele Leute haben sich trotz ihrer Abneigung gegenüber Mehlwürmern für die Produktion und das Konzept als solches begeistern können. Die meisten waren neugierig und daran interessiert, die Insekten zu probieren.

Wo sehen Sie sich und Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Ich erhoffe mir, dass sich in den nächsten fünf Jahren eine Bäckerei findet, die sich für eine prototypische Umsetzung des Konzeptes begeistern lässt. Zunächst muss sich jedoch der Konsum von Insekten als eine ernsthafte Alternative etablieren, zumindest für einen Teil der Bevölkerung. Hier kann und soll das Projekt einen positiven Einfluss nehmen und für die Vorteile des Insektenkonsums werben.