»Dieses Produkt hat alles, was sich die Jury von einer Preisträger-Arbeit wünscht: Es ist gut gestaltet. Es ist lokal hergestellt. Es versorgt sich selbst mit Energie. Es hat einen wiederaufladbaren Akku mit langer Laufzeit, der leicht selbst auszutauschen ist. Es ist mobil, weil platzsparend zusammenklappbar. Chapéau!«

Prof. Anna Berkenbusch

Drei Fragen an den Mitgründer Valentin Vodev

Können Sie sich an den Moment erinnern, in dem Sie die Idee zu VELLO Bike+ hatten?
Für mich war bereits 2010 klar, dass Falträder ein Zukunftsthema sind. Die Ballungsräume wachsen rasant: Die Stadtbevölkerung wächst bis 2030 weltweit um eine Milliarde Menschen. Demnach werden in 2030 insgesamt 60 % der Weltbevölkerung in Städten leben. Als ich mich gedanklich mit dem Thema Faltrad-Design befasste, wurde das Faltrad nicht als massentaugliches Produkt gesehen, obwohl es alle Funktionen erfüllt, die ein Stadtrad mitbringen muss: Es ist verstaubar und somit für kleine, enge Räume gedacht; es ist mitnehmbar und somit vor Diebstahl geschützt. Warum Falträder bis dahin noch nicht in Städten angekommen waren – sondern eher bei Campern und für die Nutzung kurzer Strecken – lag für mich darin begründet, dass sich noch kaum eine Designerin mit dieser Gattung von Fahrrädern auseinandergesetzt hatte. Die sich damals am Markt befindlichen Modelle konnte man als Klappräder bezeichnen, die kompliziert zu falten waren und sich zusätzlich nicht gut fahren ließen. Als Produktdesigner stellte ich mich dieser Aufgabe und entwickelte das VELLO Bike+. Ein Aha-Moment gab es also nicht, es war ein Prozess.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von VELLO Bike+? Gab es einen Tiefpunkt?
Mein persönlicher Höhepunkt war, als ich mit dem VELLO unterwegs war und mich eine Person auf der Straße fragte, wo ich denn das selbstladende Faltrad gekauft hätte. Da merkte ich, dass wir es geschafft hatten eine Marke aufzubauen. Seitdem kommt es öfter vor, dass mir jemand diese Frage stellt. Ein Tiefpunkt entsteht, wenn genau das Gegenteil passiert und jemand bei einer Fahrradmesse fragt, was denn so besonders an unserem Fahrrad sei.

Wo sehen Sie sich und Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Wir wollen ein weltweit führendes Unternehmen für innovative Mobilitätslösungen im urbanen Raum werden. Das Wachstumspotential für umweltfreundliche Mobilitätsprodukte ist durch den steigenden Radverkehrsanteil und die wachsenden Ballungsräume enorm. Bereits durch den erfolgreichen weltweiten Verkauf der VELLOs hat sich gezeigt, dass es international sehr vielversprechende Wachstumsmärkte für unser VELLO Bike+ gibt. Seit der Markteinführung verdoppeln wir die Produktion jährlich. In den nächsten Jahren werden wir weiterhin das VELLO und noch weitere spannende und innovative Produkte auf den Markt bringen. Letztendlich wollen wir dazu beitragen, dass Städte lebenswerter werden, damit unsere Kinder sich in Zukunft sorgenfrei im öffentlichen Raum bewegen und dabei saubere Luft einatmen können.